Ausspiele

Ein gutes Ausspiel ist der wichtige erste Schritt zu einer gelungenen Verteidigung. Es basiert primär auf den Rückschlüssen, die man aus der Reizung zieht.

In den meisten Fällen sind Figurensequenzen (drei nebeneinander liegende Karten aus AKDB10) gute Ausspiele. Sie dienen der Entwicklung des eigenen Stichpotentials und vermeiden, dass die Gegenpartei den ersten Stich mit kleinen Karten gewinnen können, denen es ohne dieses Ausspiel nicht möglich gewesen wäre.

Es ist üblich, von solchen Sequenzen die höchste Karte auszuspielen, etwa den König von KDB.  Es verspricht dem Partner zumindest den Besitz der darunter liegenden Karte, in diesem Fall den der Dame. Gleichzeitig verneint es den Besitz der nächst höheren Karte - wer die Dame von DB10 ausspielt, besitzt den König nicht. Dies erlaubt dem Partner, das Stichpotential der eigenen Seite zu erkennen und Rückschlüsse auf die Figuren des Alleinspielers zu ziehen.

Gegen Farbkontrakte (Spiele mit einer Trumpffarbe) ist eine der wichtigsten Fragen: Trumpf ausspielen oder nicht ? Oft hat sich die andere Partei für ein Trumpfspiel entschieden, um wechselseitig kleine Karten zu stechen. Hier ist Trumpfausspiel eine gute Gegenmaßnahme. Es bietet sich ebenfalls an, wenn man in einer langen Farbe des Alleinspielers über eine gute eigene Haltung verfügt - etwa KB94 oder gar AD107.

Entscheidet man sich gegen Trumpfausspiel, wählt man meist keine Farbe, in der der Gegner in der Reizung Länge und/oder Stärke gezeigt hat. Auch sollte vermieden werden, von ungeschützten Figuren (einzelne Figuren besetzt mit unbedeutenden kleinen Karten - etwa K743 oder D65) wegzuspielen.

Gegen Sans-Atout-Spiele spielt man primär Farben die der Partner gereizt hat aus, oder von eigenen Farblängen. Die kleinen Karten der eigenen langen Farbe können ja nicht getrumpft werden und sollen später Stiche liefern.

Von relativ ausgeglichen Verteilungen wählt man gern Farben, die der Gegner nicht gereizt hat. Auch hier zieht man sichere Sequenzen anderen Kombinationen vor. Bleiben nur löchrige Farben zur Auswahl, sollte man von einer solche Farbe die vierthöchste Karte ausspielen. Der Partner kann nach Ansicht der Tischkarten dann schließen, wie viele höhere Karten der Alleinspieler besitzt.