Spielabrechnung
Für jeden erfüllten Kontrakt - d. h. der Alleinspieler hat mindestens die in der Reizung angesagten Stiche erzielt - erhält seine Partei eine Gutschrift in Höhe von Bietstufe mal Farbwert.
Dabei gibt es unter den Farben eine Zweiklassengesellschaft:
Die Farben
und
haben einen Farbwert von 30 Punkten
Die Farben
und
haben einen Farbwert von 20 Punkten
Daher werden die erstgenannten auch als Oberfarben bezeichnet, die letzteren als Unterfarben.
Sans-Atout-Kontrakte werden wie Oberfarbkontrakte mit 30 Punkten bewertet. Zusätzlich gibt es für die erste Bietstufe einen Bonus von 10 Punkten. Damit ist der Kontrakt "1SA" 40 Punkte wert.
Zu diesem Grundwert werden Prämien addiert: eine Teilkontraktprämie, wenn der gereizte Kontrakt weniger als 100 Punkte ergibt, und eine Vollspielprämie ab 100 Punkten.
Die Vollspielprämie wird also ab 3 SA
(40+30+30), ab 4 und 4
(30x4), sowie ab 5
bzw. 5
(20x5) erreicht.
Dieser wichtige Unterschied zwischen Oberfarben und Unterfarben hat erhebliche Auswirkungen auf die Reizung. Da man ein Oberfarbvollspiel mit einem Stich weniger als ein Unterfarbvollspiel gewinnt, ist jede Partei immer bemüht ihre Oberfarbfits zu lokalisieren.
Eine weiter Prämie gibt es für das Ausreizen und Erreichen von 12 Stichen. Diese wird als Kleinschlemmprämie bezeichnet. Sie ist für alle Farben und Sans Atout gleich.
Wo es einen kleinen Schlemm gibt, muss es auch einen großen Schlemm geben: Diese Prämie wird durch Ausreizen und Erzielen aller 13 Stiche gewonnen.
Hier die Prämien noch einmal in einer Übersicht:
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Sans Atout | |
Bietstufe 1 | Teilkontrakt | Teilkontrakt | Teilkontrakt |
Bietstufe 2 | Teilkontrakt | Teilkontrakt | Teilkontrakt |
Bietstufe 3 | Teilkontrakt | Teilkontrakt | Vollspiel |
Bietstufe 4 | Teilkontrakt | Vollspiel | Vollspiel |
Bietstufe 5 | Vollspiel | Vollspiel | Vollspiel |
Bietstufe 6 | kleiner Schlemm | kleiner Schlemm | kleiner Schlemm |
Bietstufe 7 | großer Schlemm | großer Schlemm | großer Schlemm |
Wichtig ist, dass in vielen Fällen eine
höhere Reizung keine Werterhöhung des Kontraktes ergibt. So gibt es für 10
erzielte Stiche in einem -Kontrakt die
gleiche Wertung, ob die Reizung nach 1
, 2
,
3
oder 4
beendet war.
Turnierabrechnung
Die Bewertung im Rahmen eines Turnieres ist abhängig von der Turnierform. Zwei Varianten sind dabei bedeutend.
Teamturnier
Das Teamturnier ist ein Mannschaftswettbewerb. Zu einer Mannschaft gehören mindestens vier Spieler. Ein Kampf "Rot" gegen "Blau" wird so organisiert:
NORD |
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WEST |
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OST | |
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SÜD |
An einem Tisch wird die Nord-Süd Achse von der "blauen" Mannschaft besetzt, an einem zweiten Tisch die Ost-West-Achse.
NORD |
|||
WEST |
|
OST | |
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SÜD |
An beiden Tischen werden dann identische Kartenverteilungen gespielt und die Ergebnisse verglichen. So ist der Glücksfaktor, "gute" oder "schlechte" Karten zu haben, ausgeschaltet - denn für beide Mannschaften besteht die exakt gleiche Ausgangsposition.
In einem Ligakampf werden beispielsweise 32 Austeilungen gespielt. Der Zeitaufwand hierfür liegt bei etwa viereinhalb Stunden.
Paarturnier
Ein Paarturnier wird an vielen Tischen gespielt. Dabei werden je nach Teilnehmerzahl in den einzelnen Spielrunden zwei oder drei Austeilungen gegen möglichst jedes andere Paar gespielt.
Im Optimalfall wird jede Austeilung des Turniers von jedem Paar einmal gespielt. Abgerechnet wird dann für jede Austeilung gegen die Ergebnisse der anderen Paare, die auf der gleichen Achse die gleichen Karten zu spielen hatten. Auch hier ist also der Glücksfaktor ausgeschaltet.
In einem Clubturnier werden etwa 13-15 Runden mit jeweils 2 Austeilungen oder 9-11 Runden mit 3 Austeilungen gespielt. Der Zeitansatz liegt damit bei vier bis viereinhalb Stunden.