Reizung

Dieser Teil unserer Homepage wendet sich speziell an Einsteiger und SpielerInnen, die schon praktische Erfahrungen am Bridgetisch gesammelt haben, sich aber die Teilnahme an einem regulären Clubturnier noch nicht zutrauen.

Wir beschreiben hier auf der Basis von "Forum D", dem Standard-Unterrichtsystem des Deutschen Bridgeverbandes, die Grundlagen der Reizung. In den einzelnen Unterrubriken gehen wir dabei auf

Figurenpunkte - Längenpunkte - Verteilungspunkte - Eröffnung - Antwort auf eine Eröffnung - sowie zu Fragen der Blattbewertung ein.

Mit diesen Hilfsmitteln sollen durch eine kontrollierte Reizung, d.h. Informationsübermittlung folgende Ziele erreicht werden:

1. Die Partner versuchen bei der Reizung, sich ihr Blatt jeweils so gut wie möglich zu beschreiben, um den optimalen Endkontrakt zu finden. Es werden daher als Informationen übermittelt:

 a) Die Stärke des Blattes  (in Figuren-, Längen- oder Verteilungspunkten):

Jeder Spieler  ordnet sein Blatt in eine bestimmte Stärkezone ein. Der Partner geht dann von der untersten Grenze der Zone aus und rechnet seine Punkte dazu. Diese Mindeststärke entspricht einer Bietstufe, die Sicherheitsstufe genannt wird, und die in der Reizung nicht überschritten werden sollte.

Beispiel.: Nord eröffnet 1 , d.h. mindestens 12 FL. Sie sind Süd und haben 11 FL. Daher ist Ihre gemeinsame Punktzahl mindestens 23 und eine Reizung  auf der 2er Stufe (bis 2SA) erlaubt.

Die maximale Punktstärke gibt die Grenzstufe an.

Beispiel.: Partner zeigt durch seine Reizung 12-15 FL. Sie halten 11 FL, (zusammen also maximal 26 FL) - dann ist die 3er-Stufe die Grenzstufe.

b) Die Verteilung des Blattes

man unterscheidet grundsätzlich folgende Typen:

a)  ausgeglichene (oder auch: gleichmäßige) Verteilungen :  4432,  4333   und  5332  (also maximal 1 Double, niemals Single oder Chicane)

b)  Einfärber: es gibt nur eine lange Farbe:
z.B. 7321,  6331 , 6322......

c)  Zweifärber: eine Farbe ist zu mindestens 5, eine weitere mindestens zu 4:
z.B. 5431 , 5521 , 6430 .....

d)  Dreifärber (sind selten, es gibt nur 2 mögliche):.
4441 und 5440

c) Die gegenseitige Ergänzung des Blattes

a)   Suche nach einem möglichen Oberfarbfit. Die wichtigsten Hilfsmittel hierzu sind:
Die Stayman-Konvention nach einer Eröffnung von 1 SA oder 2 SA;
das Prinzip, mit nicht partieforcierender Stärke als Antwortender einer 4er-Oberfarbe den Vorzug vor einem längeren Unterfarbe zu geben.

b)  Die gemeinsame Haltung in kurzen oder vom Gegner gereizten Farben, um mangels Oberfarbfit die Möglichkeit eines Sans-Atout-Kontraktes auszuloten.

 

2.  Jeder Spieler gibt nach seinem aktuellen Kenntnisstand verschiedene Gebote ab:

a)  nichtforcierend: Die Sicherheitszone ist erreicht, und es besteht die Gefahr, die Grenzstufe zu überschreiten. Der Partner darf die aktuelle Bietstufe nur mit zusätzlichen Werten überschreiten, die er im bisherigen Verlauf nicht zeigen konnte.

b)  einladend: Der Partner soll an der unteren Grenze seiner bisher gezeigten Werte passen, an der oberen Grenze weiterreizen.

c)  forcierend: Der Partner darf nicht passen. Man unterscheidet zwischen rundenforcierenden Geboten (der Partner muss ein weiteres Gebot abgeben) von Geboten, die bis zu einer bestimmten Bietstufe forcieren - der Partner darf nicht passen, bis diese Stufe erreicht ist.

 

Das Erlernte können Sie mit Hilfe einiger Übungen überprüfen.