Antworten auf die 1-SA-Eröffnung (I)
Wir gehen von 17 FL unseres Partners aus (mittlere Stärke der 1-SA-Eröffnung) und zählen die eigenen hinzu, um das Reizziel zu bestimmen:
Wir besitzen selbst: |
Die eigene Achse verfügt über: |
Reizziel: |
0 bis 7 FL |
höchstens 24 FL |
Suche nach dem besten Teilspiel |
8 bis 14 FL |
25 bis 31 FL |
Suche nach dem besten Vollspiel |
15 bis 18 FL |
32 bis 35 FL |
Herausfinden ob Kleinschlemm möglich |
ab 19 FL |
mindestens 36 FL |
Herausfinden ob Großschlemm möglich |
Diese Stärkezonen gelten bei gleichmäßig verteiltem Blatt des Antwortenden oder wenn sich herausstellt, dass kein Fit vorhanden ist. Andernfalls kann man die Stärkezonen über FV bestimmen. Wie immer gilt es, Oberfarbfits zu entdecken. Dazu gibt es zwei wichtige Konventionen:
Stayman: Mit einer 4er-Oberfarbe kann
der Antwortende den Eröffner fragen, ob dieser ebenfalls eine
4er-Oberfarbe besitzt. Hierzu bietet er 2.
Merke: Dieses Gebot verspricht nicht eine einzige
-Karte! Es dient nur dazu, den Eröffner
nach der Verteilung seiner Hand zu befragen. Die Stayman-Konvention wird
detailliert in Übung 5 behandelt.
Was tun wir als Antwortender mit Händen, die keine 4er-Oberfarbe beinhalten?
Wir besitzen selbst: |
Wir bieten: |
Begründung |
0 bis 7 FL |
Pass |
Ein Vollspiel ist nicht möglich |
7+ bis 9- FL |
2SA einladend. Der Eröffner sagt 3SA mit 17-18 FL an, mit 16 passt er |
Das Vollspiel ist möglich, aber nicht sicher |
9 bis 14 FL |
3 SA Abschluss. Der Eröffner muss passen. |
Vollspiel sicher, Schlemm unmöglich |
ab 15 FL |
in Kürze: |
Schlemm ist möglich |
Beispiele (A-D): Wie antworten wir auf Partners 1-SA-Eröffnung?
A) |
B) |
C) |
D) |
Was tun wir mit Händen, die eine 6er-Oberfarbe
beinhalten? Wichtig: Da der Eröffner mindestens zwei Karten unserer Oberfarbe
besitzt, ist ein Fit sicher. Wir zeigen die Farbe, indem wir auf der 2er-Stufe
die darunter liegende Farbe bieten (2
zeigt eine
-Länge, 2
zeigt eine
-Länge!
Der Eröffner wird nun unsere Farbe bieten und damit sowohl in einem SA- als auch in einem Oberfarbkontrakt zum Alleinspieler werden. Dies ist strategisch günstig, weil Hände der Punktstärke 15-17 FL häufig Figurenkombinationen wie z. B. AD besitzen oder Kxx beinhalten und der Angriff nun in Richtung der Figuren erfolgt. Dies ist ebenfalls eine Konvention (die keine einzige Karte in der gebotenen Farbe verspricht). Sie heißt, da man die Denomination "weiterreicht", Transfer.
Wir besitzen selbst: |
Wir bieten: |
Begründung |
0 bis 7 FV |
2 |
Ein Vollspiel ist nicht möglich |
8 bis 9 FV |
2 |
Das Vollspiel ist möglich, aber nicht sicher |
9 bis 14 FV |
2 |
Vollspiel sicher, Schlemm unmöglich |
ab 15 FV |
in Kürze: |
Schlemm ist möglich |
Beispiele (E-H): Wie planen wir die Reizung auf Partners 1-SA-Eröffnung?
E) |
F) |
G) |
H) |
Was tun wir mit Händen, die eine 5er-Oberfarbe beinhalten? Hier ist ein Fit möglich, aber nicht sicher - der Eröffner kann ja ein Doubleton besitzen. Auch eine 5er-Oberfarbe transferieren wir: mit schwachen Händen, die in einem SA-Kontrakt so gut wie wertlos sind, wird durch die Farblänge der ein- oder andere Trumpfstich gewonnen; mit einladenden oder noch stärkeren Händen können wir mit wenigen Geboten unsere Hand beschreiben.
Wir besitzen selbst: |
Wir bieten: |
Begründung |
0 bis 7 FL |
2 |
Ein Vollspiel ist nicht möglich |
8 bis 9 FL |
2 |
Das Vollspiel ist möglich, aber nicht sicher |
9 bis 14 FL |
2 |
Vollspiel sicher, Schlemm unmöglich |
ab 15 FL |
in Kürze: |
Schlemm ist möglich |
Beispiele (I-L): Wie reagieren wir auf Partners 1-SA-Eröffnung?
I) |
J) |
K) |
L) |
Der 1-SA-Eröffner wird in den meisten Fällen
den Transfer annehmen und 2
bzw. 2
bieten. Falls aber die Hände sehr gut zusammenpassen, das heißt: Mit
vier Trümpfen und ab 19 FV soll der Eröffner den Transfer brechen und
3
bzw. 3
bieten.
Beispiele (M-P): Partner hat mit 2
ein 5er
(oder länger) gezeigt. Was tun wir ?
M) |
N) |
O) |
P) |
Begründung: Bei ca. 17 F des 1-SA-Eröffners liegt der „Erwartungswert“ für den Partner bei etwa 7 oder 8 Punkten (Ein Drittel des Restes). Die Problemfälle (6-7 FL, mit denen der Partner gerade nicht einladen wird), sind also recht häufig zu erwarten. Die gemeinsamen Hände haben aber durch den Fit einen beträchtlichen Wertzuwachs erhalten: Zwei FV durch die neunte Trumpfkarte, mindestens ein FV beim Transferierenden, oft ein weiterer FV falls der SA-Eröffner ein Doubleton besitzt. Auch mit diesen Händen werden dann gemeinsam 27-28 FV erreicht.
Einige weitere Beispiele
Nord:
A) |
B) |
C) |
D) |
E) |
F) |
G) |
H) |
Süd:
A) |
B) |
C) |
D) |
E) |
F) |
G) |
H) |
Die Reizungen mit diesen Beispielhänden:
A) |
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A) |
B) |
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|
B) |
C) |
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|
C) |
D) |
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|
D) |
E) |
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|
E) |
F) |
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|
F) |
G) |
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|
G) |
H) |
|
|
H) |
*): Transfergebote